Wohnmobilurlaub in Ostkanada
Es hat uns schon immer in den Fingern gejuckt, nach Kanada zu gehen, aber der entscheidende Faktor war, dass wir auf die Idee kamen, ein Wohnmobil zu mieten. Wir dachten uns: Das ist es! Auf diese Weise werden wir Kanada bereisen. So viel Freiheit und kein Packen und Umziehen zwischen den Unterkünften, man fährt buchstäblich mit seinem gesamten Hab und Gut zum nächsten Ziel. Ob das nun ein Luxus-Campingplatz ist oder ein Nationalpark mit etwas weniger oder gar keiner Ausstattung, man kann sogar ein paar nette Hotels dazwischen nehmen, wenn man das mag.
Wir haben die Reise in Toronto begonnen und sind dort zunächst für zwei Tage und eine Nacht in einem Hotel untergekommen. Für Leute aus Europa verlangen fast alle Vermieter außerdem, dass zwischen der Übernahme des Wohnmobils und der Ankunft eine Nacht liegen muss. Selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich mich dafür entschieden, um mich von dem Flug zu erholen und genug Zeit zu haben, um Toronto zu besichtigen. Wir sind zu den Niagarafällen gefahren, was von Toronto aus leicht zu machen ist.
Tipp von Thomas: Wenn man während der Eishockeysaison in Toronto ist, kann man an einem Abend zu einem Spiel der Maple Leafs gehen, wirklich toll!
Am zweiten Tag konnten wir den Camper früh abholen, weil wir ihn als Frühbucher gebucht hatten. Als erstes stand der Bruce Peninsula National Park auf unserer Liste. Das ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet mit vielen felsigen Stränden und sehr klarem Wasser. Im Sommer ist das wirklich ein Muss, vor allem für die Adrenalinjunkies unter uns, die gerne klettern und von den schönen Klippen und Felsen springen.
Dann fuhren wir weiter durch die Naturgebiete um Huntsville, Northbay und Val d'Or - bis nach Ottawa. Angefangen mit dem Algonquin Provincial Park, wo man eigentlich schon von schönen Wäldern und Seen umgeben ist, obwohl man nur ein paar Stunden von Toronto entfernt ist. Übrigens ist dieser Nationalpark einer der besten Orte, um Elche zu sehen.
Dieses Gebiet erstreckt sich über Hunderte von Kilometern durch eine wunderschöne, vielfältige Natur voller Wildtiere. Mit dem Wohnmobil kann man fast überall übernachten und das bringt viel Freiheit.
Ottawa ist die Hauptstadt Kanadas und langsam aber sicher spürt man immer mehr die französischen Einflüsse. Montreal ist die erste französische Stadt auf der Route und was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass sie auf einer Insel liegt. Die Stadt hat sowohl ein modernes als auch ein altes Stadtzentrum und ist in Bezug auf die kreative Gestaltung eine besondere Stadt, zum Beispiel hat sie keine Wolkenkratzer und das wurde bewusst so gewählt. Dies bietet vor allem vom Hügel Mount Royal in der Mitte des Zentrums ein schönes Bild.
Ruhig fuhren wir entlang des Sankt-Lorenz-Stroms und durch den Jacques-Cartier-Nationalpark nach Saguanay. Der Saguenay-Fjord ist von viel Grün umgeben und an einigen Stellen ragen hohe Klippen direkt aus dem Wasser. Man kann hier wunderschöne Wanderungen machen und in Ruhe campen.
Thomas: Die beste Wanderung, die wir gemacht haben, war natürlich der Statue Trail, das ist eine Wanderung von etwa sieben Kilometern entlang der schönen Aussichtspunkte über den Fjord.
Auf dem Rückweg sind wir wieder am Lawrence River entlang gefahren, weil er uns an dem Dorf Tadoussac vorbeiführte, das einer der besten Orte in Kanada ist, um Wale zu beobachten. Die Saison geht ungefähr von Mai bis November, aber die beste Zeit ist von Ende Juni bis Anfang September. Sollten Sie also in dieser Zeit hier vorbeikommen, ist eine Walbeobachtungstour auf jeden Fall zu empfehlen.
Die nächste französische Stadt auf der Reiseroute ist die Hauptstadt der französischen Provinz Québec. Mehr als 95 % der Einwohner sprechen Französisch und ein Viertel spricht sowohl Englisch als auch Französisch.
Die Stadt liegt am Sankt-Lorenz-Strom und hat ein sehr schönes altes Zentrum; man hat das Gefühl, die Zeit sei für eine Weile stehen geblieben. Der älteste Teil von Québec wurde 1985 zum Weltkulturerbe erklärt.
Wir mussten den Camper in Montreal zurückgeben und fuhren auf der anderen Seite des Flusses zurück. Das sind nicht mehr als ein paar Stunden Fahrt.
In Montreal schwelgten wir in Erinnerungen an diese schöne Reise, die leider schon zu Ende war. Es war wirklich ein riesiges Erlebnis und obwohl wir so viel Schönes gesehen haben, hatten wir das Gefühl, dass wir noch mehr sehen könnten, weil es überall so schön ist.
Und als abschließender Tipp: Trefft eine Auswahl und fahrt zu den Orten, die ihr auf jeden Fall sehen müsst und wollt, aber plant nicht zu viel auf eurer Reise, damit ihr nicht ständig auf Achse seid. Ich habe auf jeden Fall genug Gründe, um eines Tages wieder in dieses wunderschöne Land zu reisen.